Frisch in den Frühling durchstarten
Woher kommt die Frühjahrsmüdigkeit?
Unser Körper hat sich in der kalten Jahreszeit an wenige Stunden Tageslicht gewöhnt. Wir bewegen uns weniger und frische Luft ist Mangelware geworden. Stattdessen schlafen wir länger, ernähren uns deftiger. Dass dann die Waage mehr anzeigt, ist nicht verwunderlich. Hier treffen uralte Gewohnheiten auf den modernen Lebensstil. Für unsere Vorfahren war der Winterspeck notwendig, um über den kargen Winter zu kommen. Ähnlich wie die Natur schaltete auch der menschliche Organismus auf „Winterschlaf“ um. So konnte man in Zeiten knapper Nahrungsmittel mit weniger körperlicher Aktivität länger von diesen Fettreserven zehren.
Heute ist der Winterspeck nicht mehr notwendig und nur noch störender Ballast. Wir drehen die Heizung auf und ziehen wärmere Kleidung an. Hinzu kommt ein ungesunder Lebensstil mit zu wenig Bewegung. Gleichzeitig ist unsere Ernährung stets üppig und fettreich, denn wir kennen – im Gegensatz zu unseren Vorfahren – auch im Winter keinen Nahrungsmangel mehr. Übergewicht und eine steigende Anzahl ernährungsbedingter Erkrankungen sind die Folge.
Wintermäntel und weite Jacken lassen uns noch über das ein oder andere überschüssige Pfund hinweg sehen. Spätestens dann, wenn luftigere Mode getragen wird und sich über die unnötigen Rundungen spannt, fühlen wir uns unwohl und unzufrieden. Die Laune sinkt in den Keller.
Natürlich entscheidet die Waage nicht alleine darüber, ob wir uns glücklich fühlen, oder nicht. Die Umstellung von Winter auf Frühling bringt auch unseren Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht.
Wenn die Gefühle Achterbahn fahren…
Unsere Stimmungs- und Gefühlslage wird hormonell gesteuert. Serotonin, eines unserer „Glückshormone“, wird durch Licht freigesetzt. Sonne kann uns also gute Laune bescheren. Fehlt Licht, fühlen wir uns dagegen unwohl und niedergeschlagen. Der Grund: in der Dunkelheit stellt unser Gehirn die Produktion von Serotonin ein. Stattdessen wird das Schlafhormon Melatonin gebildet. Dieses Hormon steuert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und macht uns müde. Dies ist in den Wintermonaten verstärkt der Fall.
Zu Beginn des Frühjahrs müssten wir eigentlich durch das Mehr an Sonne und Licht wieder aktiver werden. Stattdessen gerät beim Übergang von Winter auf Frühling unser Hormonhaushalt gehörig aus den Fugen. Dadurch fühlen wir uns ausgelaugt, müde und bedrückt und haben oftmals Glieder- und Kopfschmerzen. Kurz: wir werden „frühjahrsmüde“.
Ein Patent-Rezept, das den Hormonspiegel im Gleichgewicht hält, gibt es nicht. Sonnenschein kann hingegen für eine ordentliche Portion Glücksgefühle sorgen. Wichtig ist, dass wir die Symptome erkennen und etwas gegen die Frühjahrsmüdigkeit unternehmen. Schlafen alleine bringt dabei nicht die wundersame Heilung.
Ausreichend Erholung im Zusammenspiel mit gesunder, vitaminreicher Ernährung und regelmäßiger Bewegung gibt unserem Körper die notwendige Energie. Ein paar Gymnastikübungen oder ein Spaziergang an der frischen Luft machen wach und frisch für den Tag. Im Anschluss daran bringt eine wechselwarme Dusche, die mit kaltem Wasser endet, den Kreislauf richtig in Schwung.
Ein ausgewogenes Frühstück mit viel Obst sorgt für einen beschwingten Start am Morgen. Wer will, kann sein Müsli mit Chia-Samen (gibt es im Reformhaus) aufwerten. Die kleinen Energiepakete sind reich an wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und essentiellen Fettsäuren. Auch bei kleinen „Durchhängern“ oder Heißhungerattacken eignen sich Früchte besonders gut: Sie sättigen angenehm und enthalten Tryptophan, eine Aminosäure, die unser Körper ebenfalls für die Produktion des „Gute-Laune-Hormons“ Serotonin benötigt.
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